„Interesse und Zustimmung den technischen Sachverstand zu bündeln“

Ein Gespräch mit Martin Oldeland, Mitglied des „Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V.“ über die Initiative e42

Herr Oldeland (B.A.U.M.) e.V. und Peter Otto (Initiator e42 - links im Bild) beschließen enge Zusammenarbeit während der Kasseler Energiemanagertage.

1. Herr Oldeland, wie haben Sie von der Initiative e42 erfahren?


Durch die Zusammenarbeit mit Herrn Otto im Rahmen der Vorbereitung als Referent für die Kasseler Energiemanagertage.

2. Haben Sie spontan als Unterstützer zugesagt?


Ja.

3. Warum? War es an der Zeit, eine solche Initiative zu gründen?


Ich finde es richtig und notwendig, aus der Gesellschaft heraus Druck aufzubauen im Bezug zur Klimapolitik der Bundes- und Landesregierungen, damit endlich mehr konkretes passiert. Forderungen sind wichtig und notwendig, reichen aber nicht. BAUM hat deswegen seine Initiative „Wirtschaft pro Klima“ neu aufgelegt, in der Unternehmen ihre erfolgreichen Maßnahmen und Lösungen zeigen und auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt werden sollten. Öffentliche Veranstaltung zum Austausch und Netzwerkarbeit gehören dazu. Es braucht zur Erreichung der Klimaziele auch die technischen Lösungen, Produkte und Dienstleistungen. Aus diesem Grunde finde ich es richtig, dass sich die Initiative e42 mit einem technischen Fokus auf die Erreichung der Klimaziele von Paris gegründet hat.

4. Worin sehen Sie die drei wichtigsten Aufgaben der Initiative?

  1. Technische Innovationen, Produkte und Lösungen und deren Einsatzgebiete sowie Klimaschutzpotenziale aufzuzeigen.
  2. Technik für mehr Klimaschutzaspekte zu öffnen.
  3. Aufzuzeigen, dass Klimaschutzmaßnahmen technisch machbar und auch wirtschaftlich sinnvoll sind.


5. Wie schätzen Sie das Meinungsklima in der Industrie ein: Stimmen die Unternehmen und Entscheider in den Unternehmen den Klimazielen mehrheitlich zu? Sind sie bereit Konsequenzen zu ziehen?


Neben den bereits seit Jahren aktiven Unternehmen gibt es zunehmend mehr Unternehmen, die für das Thema aufgeschlossen sind, sich ihrer Verantwortung bewusst sind und handeln werden. Sicherlich spielt dabei auch die Stimmung in der Bevölkerung und damit in der Mitarbeiterschaft von Unternehmen eine Rolle.

6. Hilft politischer Druck von der Straße sowie aus Parlamenten und Regierung, oder schafft er neue Barrieren?


Ich denke dieser Druck ist notwendig und man sieht ja auch gewisse Bewegungen in der Politik als Reaktion darauf. Es wird entscheidend darauf ankommen, wie lange sich der Druck aufrechterhalten oder verstärken lässt. Er sollte aber neutral und themenorientiert sein und sich nicht mit anderen, eher nicht passenden Themen vermischen, sich darauf ausweiten oder von anderen okupieren lasssen.

7. An welchen Stellen muss noch mit welchen Argumenten und Anreizen weitere Überzeugungsarbeit geleistet werden, damit sich mehr Unternehmen und Entscheider in Unternehmen e42 anschließen?


Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von XX-For-Future-Bündnisse. E42 sollte nicht nur ein weiteres Bündnis sein, sondern einen wichtigen Schritt weitergehen und klare Angebote zur Umsetzung aufzeigen und Hilfen anbieten. Insofern macht auch eine Kooperation innerhalb des BAUM-Netzwerkes mit „Wirtschaft pro Klima“ Sinn, denn Postberg ist ja auch langjähriges BAUM-Mitglied. Hier können sicherlich Synergien genutzt werden.

8. Wie könnten wir Unternehmen und Einzelpersonen, die für Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und das Erreichen der Klimaziele einstehen, besser vernetzen, damit sie gemeinsam noch größere Erfolge erreichen?


Die Frage ist schwierig zu beantworten. Es gibt ja eine Vielzahl von Aktionen und Aktionsbündnissen. Jede/r sollte im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeiten weiterhin sich aktiv beteiligen und andere Menschen überzeugen sich auch zu engagieren.

9. Wie war die Stimmung in Kassel am 18./19. September 2019 auf den Energiemanagertagen?


Ich spürte Aufgeschlossenheit und Zustimmung zu mehr Aktivitäten sowie Interesse an dieser zusätzlichen Initiative, da sie Ingenieure und damit technischen Sachverstand bündeln will, um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.

10. Haben Sie konkrete Verabredungen im Sinne von e42 getroffen oder weitere Kontakte vereinbart?


B.A.U.M. e.V. wird die Initiative von Beginn an mit unterstützen.

11. Wie wird und wie sollte es – nach Ihrer Erwartung -mit e42 in den kommenden zwölf Monaten weitergehen?


Es braucht sicherlich professionelle PR, Aktionen und Events.

Vielen Dank, Herr Oldeland, für das Gespräch.

Das Interview führte Claus Peter Müller v. d. Grün während der Energiemanagertage 2019

 

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